Ist dir «Die dunkle Nacht der Seele» ein Begriff?
Dieser Begriff wurde erstmals vom spanischen Mystiker Johannes vom Kreuz im 16. Jahrhundert detailliert beschrieben. Dabei handelt es sich um ein Gedicht, welches er während seiner Haft verfasst hat. So alt es auch ist, so bleibt das Konzept dahinter auch heute noch relevant und wird von Menschen weltweit in verschiedenen Kontexten beschrieben.
In meinem Praxisalltag begegne ich täglich Menschen, welche sich mitten in dieser dunklen Nacht der Seele befinden.
Worum geht es aber genau?
Die Dunkle Nacht der Seele geht weit über eine einfache Depression oder Lebenskrise hinaus. Es ist eine Phase, in der alles, was man über sich und das Leben zu wissen glaubte, in Frage gestellt wird. Man fühlt sich innerlich leer, abgeschnitten von Freude und Hoffnung. Es ist, als würde man im eigenen Schatten wandeln, ohne zu wissen, wann das Licht am Ende des Tunnels wieder erscheint.
Es ist zudem ein Begriff, der die tiefsten Abgründe menschlicher Emotionen und Erfahrungen beschreibt. Es ist eine Zeit intensiver innerer Prüfung, in der das Leben seinen Glanz verliert und man sich in einem scheinbar endlosen Labyrinth der Verzweiflung wiederfindet. Diese Phase, die viele Menschen im Laufe ihres Lebens durchmachen, kann äusserst lähmend wirken. In dieser Situation zu verstehen, dass es sich um einen tiefgreifenden Veränderungsprozess handelt, ist oft sehr schwierig, wenn nicht sogar unmöglich.
Ich weiss wovon ich spreche!
Ich werde oft gefragt, wie ich den Mut und die Kraft aufbringe, Menschen in dieser Lebensphase zu begleiten. Ich kann das tatsächlich nur, weil ich selbst diese dunkle Nacht der Seele erlebt habe. Ich weiss bis ins kleinste Detail genau, wie sich das anfühlt, denn vor rund 10 Jahren habe ich genau diese Phase in aller Härte durchleben müssen.
Von einem Tag auf den anderen war ich ans Bett gefesselt und konnte nichts mehr von dem tun, was zuvor möglich war. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich vier kleine Kinder und es war mir nicht mehr möglich, sie zu betreuen.
Natürlich folgten unzählige Arztbesuche, aber es konnte mir kein Arzt weiterhelfen. Die vielen Untersuchungen, von Hirntumor über MS bis hin zu Borreliose, welchen ich mich unterziehen musste, waren kräftezerrend und zudem ein emotionales Desaster.
Ein knappes Jahr ging das so weiter, bis ich endlich verstanden habe, dass nur ich selbst mich wieder «heilen» kann. Ich begann mich intensivst mit Manifestation, Glaubenssätzen und ganzheitlicher Gesundheit zu beschäftigen und siehe da, nach rund einem Monat ging es mir schon sehr viel besser. Nach zwei Monaten hatte ich wieder das Leben zurück, welches ich ein Jahr zuvor von einem Moment auf den anderen verloren hatte.
Aus diesem Grund ist es mir ein Anliegen, Menschen ganzheitlich durch die dunkle Nacht der Seele zu begleiten.
Selbstverständlich ist eine ärztliche Abklärung niemals der falsche Weg, im Gegenteil. Es ist in so einer Situation unerlässlich, dass du dich schulmedizinisch durchchecken lässt. Spätestens aber dann, wenn sämtliche Untersuchungen keine Diagnose erlauben und alle Therapien scheitern, solltest du versuchen über den Tellerrand hinweg zu schauen.
Was sind mögliche Symptome?
Menschen, die die Dunkle Nacht der Seele durchleben, berichten oft von ähnlichen Empfindungen und genau so habe ich es auch erlebt:
- Emotionale Qualen: Intensive Gefühle der Traurigkeit, Verzweiflung und Angst.
- Isolation: Ein starkes Gefühl der Einsamkeit, selbst wenn man von anderen Menschen umgeben ist.
- Sinnverlust: Das Leben erscheint bedeutungslos, frühere Ziele und Bestrebungen verlieren ihren Wert.
- Innere Leere: Ein konstantes Gefühl der Leere und Erschöpfung.
Warum muss man so etwas überhaupt durchleben?
Obwohl die Dunkle Nacht der Seele wie eine endlose Tortur erscheinen mag, erfüllt sie einen wichtigen Zweck. Sie zwingt uns, uns mit unseren tiefsten Ängsten und Unsicherheiten auseinanderzusetzen und ermöglicht uns, alte Muster zu durchbrechen. Dieser Prozess der Selbstreflexion und Neuorientierung kann letztlich zu einem erfüllteren und authentischeren Leben führen.
- Selbsterkenntnis: Durch die Konfrontation mit unseren tiefsten Ängsten lernen wir uns selbst besser kennen und können uns bewusst von ihnen lösen.
- Innere Stärke: Die Bewältigung dieser Krise kann uns widerstandsfähiger und selbstbewusster machen.
- Neuanfang: Nachdem alte Glaubensmuster und Ziele hinterfragt und eliminiert wurden, entsteht Raum für neue, bedeutungsvollere Lebenswege.
Wie man die Dunkle Nacht der Seele übersteht
- Akzeptanz: Erkenne an, dass diese Phase ein Teil deines Lebensweges ist und dass sie vorübergehen wird.
- Selbstfürsorge: Achte auf deine körperliche und geistige Gesundheit, indem du gesunde Routinen etablierst, dich gesund ernährst und Sport treibst.
- Unterstützung suchen: Sprich mit vertrauenswürdigen Freunden oder Therapeuten, um nicht in Isolation und Lethargie zu verfallen.
- Aktivität und Struktur: Halte an täglichen Aktivitäten und Strukturen fest, um einen Anker im Alltag zu haben.
Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass die dunkle Nacht der Seele eine der tiefgreifendsten und herausforderndsten Erfahrungen ist, die ein Mensch durchmachen kann. Doch sie birgt auch das Potenzial für tiefgreifende Veränderungen und Erneuerungen. Indem man diese Phase akzeptiert und sich aktiv mit ihr auseinandersetzt, kann man gestärkt und mit einem klareren Verständnis für das eigene Leben daraus hervorgehen.
Ich selbst habe mein Leben danach komplett umgekrempelt und genau diese Dunkelheit, war mein Boost in eine völlig andere, erfüllende Richtung. Ich lebe heute das Leben, welches für mich bestimmt ist und es ist perfekter als ich es mir damals vorzustellen vermochte.
Das kannst auch du!
Die Dunkelheit mag dir vielleicht unüberwindbar erscheinen, aber denke daran, wenn du auch nur ein kleines Licht anzündest, hat jede noch so dunkle Dunkelheit keine Chance mehr.
Wenn du dich gerade jetzt in dieser Lebensphase befindest, melde dich bei mir und lasse dich unterstützen.
Ich zeige dir Möglichkeiten und Wege auf, welche auch mich damals gestärkt haben.
