Ich behandle keine Symptome, ich therapiere das System

Ich behandle keine Symptome, ich therapiere das System

Geschrieben von Miriam Meister

31. Mai 2025

Warum die Erfahrungsmedizin dort ansetzt, wo die Schulmedizin oft aufhört

In einer Welt, in der Krankheit häufig mit Medikamenten behandelt wird, ist es an der Zeit, ein grundlegendes Umdenken anzustossen. Für mich war von Anfang an klar: „Ich behandle keine Symptome, ich therapiere das System“. Ich schaue nicht nur auf den Menschen, sondern in ihn hinein. Ich will verstehen, nicht beurteilen.

Die symptomorientierte Sichtweise der Schulmedizin

Die Schulmedizin ist ein Segen. In akuten Notfällen, bei chirurgischen Eingriffen oder lebensbedrohlichen Erkrankungen leistet sie Unglaubliches. Ihre Methode ist klar strukturiert, evidenzbasiert und standardisiert, was auch ein grosses Mass an Sicherheit bietet. Doch dort, wo Krankheiten nicht plötzlich auftreten, sondern sich über Monate oder Jahre in unserem System manifestieren, beginnt die Herausforderung.

Beispielsweise kam eine Frau mit chronischer Müdigkeit, Stimmungsschwankungen und Verdauungsbeschwerden zu mir in die Praxis. Die Schulmedizin hat ihr Blutbild analysiert, eine Magen-Darmspiegelung empfohlen und schliesslich ein Antidepressivum verschrieben. Doch niemand hat sich die Frage gestellt: Wie lebt diese Frau eigentlich? Was isst sie? Wie schläft sie? Wie denkt sie über sich selbst?

Die Symptome werden in der Regel isoliert betrachtet und oft auch isoliert behandelt.

Nicht so bei mir

Ich sehe den Menschen als System. Symptome sind nicht das Problem, sie sind ein Ausdruck davon.

Ich schaue auf den Energiehaushalt, den Schlaf, das Nervensystem, die hormonellen Achsen, das Mikrobiom, die Entgiftungsleistung, das emotionale Erleben und die Lebensgeschichte. Denn Gesundheit ist kein Zustand, sie ist ein dynamisches Gleichgewicht, das ständig mit dem Leben in Beziehung steht.

Eine Hauterkrankung kann mit Darmproblemen, Leberstauung, Histaminintoleranz oder unterdrückten Emotionen zusammenhängen. Ein unerfüllter Kinderwunsch kann hormonell, seelisch, energetisch und strukturell beeinflusst sein. Wenn ich nur Hormone empfehle oder nur den Darm stärke, ohne die Gesamtheit zu erfassen, arbeite ich wie jemand, der bei einem baufälligen Haus nur die Wände neu streicht.

Der Blick auf das System ist ein anderer Zugang zur Heilung

Erfahrungsmedizin bedeutet für mich, ich nehme mir Zeit, ich höre zu, ich suche Muster und Zusammenhänge und vor allem, ich arbeite nicht gegen das Symptom, sondern mit ihm. Denn das Symptom ist ein wertvoller Hinweisgeber. Es zeigt mir, wo das System nicht mehr in Harmonie schwingt.

Ich therapiere also nicht den einzelnen Pickel, die einzelne Migräne oder die einzelne Blasenentzündung, ich stärke das Milieu, den Stoffwechsel, das Immunsystem, den Hormonhaushalt, das Nervensystem. Ich begleite den Menschen in eine andere Beziehung zu sich selbst.

Denn echte Heilung ist mehr als das Verschwinden eines Symptoms. Sie bedeutet, dass meine Klientin/mein Klient wieder aus sich heraus, in die eigene Kraft kommt.

Schulmedizin und Erfahrungsmedizin sollte dringend ein „sowohl als auch“ sein

Es geht nicht um ein „entweder oder“. Schulmedizin und Erfahrungsmedizin müssen sich nicht ausschliessen, im Gegenteil. Wenn sie zusammenarbeiten, entsteht eine Medizin mit grossem Potenzial. Eine Medizin, die akutes Leiden lindert und chronische Dysbalancen aufspürt. Eine Medizin, die Daten und Diagnostik mit Intuition und Beziehung kombiniert.

Ich selbst habe mich für den erfahrungsmedizinischen Weg entschieden. Nicht, weil ich gegen Medikamente bin, sondern vielmehr, weil ich mir das Wissen angeeignet habe, das grosse Ganze zu sehen. Ich möchte nicht nur Symptome unterdrücken. Ich will die Sprache des Körpers verstehen und mit ihm arbeiten.

Denn der Körper ist niemals fehlerhaft. Er ist intelligent, hoch intelligent und es liegt mir fern, dieses Zusammenspiel in irgendeiner Form anzuzweifeln. Dein Körper sendet dir immer Signale, wenn etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist. Wer Symptome nur zum Schweigen bringt, verpasst die Chance, die Ursache zu heilen.

Ich behandle keine Symptome, ich therapiere das System, steht für meine Haltung während der ganzen Therapie. Es ist eine Therapie, mit Achtsamkeit, Tiefe und Respekt vor der Selbstregulation des Körpers.

Denn der Mensch ist mehr als ein Bündel biochemischer Prozesse. Er ist ein System aus Körper, Geist und Seele. Ich bin überzeugt, nur dort kann eine ganzheitliche Heilung beginnen, wo alle Aspekte des Menschseins Raum bekommen, um sich entfalten zu können.

Ich bin gerne für dich da! Gemeinsam finden wir den Weg zurück in dein Gleichgewicht.

Herzlich Miriam Meister

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